HERZENSBOTSCHAFT
Teil 16
Wenn ich diese Verse lese, dann kommen zuerst einmal komische Gefühle in mir hoch. Im ersten Moment finde ich es befremdlich, dass Jesus seine eigene Familie ignoriert. Sofort taucht in mir die Frage auf, ob hier nicht das Gebot Vater und Mutter zu ehren übersehen wird.
Aber hier stehen zu bleiben wäre zu kurz gegriffen.
Das Gebot Vater und Mutter zu ehren bleibt selbstverständlich bestehen und es ist nicht das Anliegen von Jesus den Wert von Familie zu torpedieren. Im Gegenteil. Das Gebot wird im Neuen Testament wiederholt und behält seine Gültigkeit:
Eph 6,1 Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht.
Eph 6,2 »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren«, das ist das erste Gebot mit einer Verheißung:
Eph 6,3 »damit es dir gut geht und du lange lebst auf Erden«.
In Joh19,26-27 sehen wir, dass Jesus am Kreuz hängend die Versorgung seiner Mutter im Alter an Johannes übergibt. Jesus war seine Mutter zu keinem Zeitpunkt gleichgültig! Davon bin ich zutiefst überzeugt. Wir können auch sehen, dass es aus dieser Situation heraus nicht zu einem Bruch zwischen Jesus und seiner Familie kam.
Was die Situation betrifft dürfen wir den Kontext Acht außer Acht lassen. In Vers 21 ff wird Jesus vorgeworfen „von Sinnen“ zu sein. Es scharte sich viel Volk um ihn und es kam das Gerücht auf, dass er nun geistlich total abdrehen würde. Bis ihm schließlich Dämonie nachgesagt wurde. Diese Gerüchte waren auch sicher zur Familie getragen worden. Nun standen sie dort, weil sie mit ihm Reden wollten. Wahrscheinlich haben wir es hier mit besorgten Menschen zu tun, die meinten Jesus wieder „einfangen“ zu müssen. Ich bin davon überzeugt, dass Jesus diesem Anliegen aber nicht den Personen eine Absage erteilt.
ABER ICH GLAUBE AUCH, DASS ES HIER NOCH UM VIEL MEHR GEHT!
Mk 3,33 Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter oder wer sind meine Brüder?
Mk 3,34 Und indem er ringsumher die ansah, die um ihn saßen, sprach er: Siehe da, meine Mutter und meine Brüder!
Mk 3,35 Denn wer den Willen Gottes tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und Mutter.
Durch diesen Ausspruch macht Jesus klar: Du kannst eine Familie haben, selbst, wenn das auf der biologischen Ebene niemals der Fall war und sein wird!
Deine Gemeinde – Deine Familie – Dein Zuhause
Gemeinde funktioniert als Familie!
Wir haben alle den gleichen Vater, der uns als seine Kinder annimmt! Das Familienleben innerhalb einer Gemeinde ist geprägt von der Liebe des Vaters im Himmel. Welch ein Vater ist unser Gott! Der Vater hält seine Kinder nicht mit Autorität zusammen. Wir dürfen jederzeit wissen, wir sind Gott als unserem Vater niemals egal.
Welches Bild hast Du von Gott Dir gegenüber
– Er empfängt Dich mit offenen Armen, wenn Du zu ihm kommst
– Er stellt dich wieder her; seine Berufungen tun ihm nicht leid.
– Die Liebe des Vaters Dir gegenüber ist emotional – Nicht rational
– Er hat die Entscheidung Jesus für Dich zu geben bereits getroffen.
Wann hast Du diese emotionale Liebe des Vaters zuletzt für Dich gesucht?
Du darfst zum Vater gehen und sagen, dass Du diese Liebe in Dir vermisst
Die Liebe Jesu muss zuerst in deinem Leben greifen, bevor sie zu anderen überfließen kann.
Liebe unter den Familienmitgliedern
In manchen Gemeinden trifft man sogar die typische sprichwörtliche „Geschwisterliebe“ an, bei der keine Gelegenheit ausgelassen wird, sich gegenseitig an den Hals zu gehen.
So war es aber sicher nicht im Sinne des Erfinders, sondern Gott will mit seiner Liebe den Umgang und auch die Atmosphäre in seiner Gemeinde bestimmen. Das bedeutet sich zu streiten aber dann auch in der Liebe nach Lösungen zu suchen und sich gegenseitig vergeben zu können.
Joh 13,35 Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.

Herzensbotschaft:
Jesus macht klar: Du bist nicht beraubt, wenn Du keine Familie hast.
Gemeinde ist Familie
Du hast Geschwister
Du hast Mutter und Vater!
Und darfst diese Rolle auch für andere übernehmen!