Herzensbotschaft
Teil 22
Mk 4,30 Und er sprach: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, oder durch was für ein Gleichnis sollen wir es [euch] darlegen?
Mk 4,31 Es ist einem Senfkorn gleich, das, wenn es in die Erde gesät wird, das kleinste ist unter allen Samen auf Erden.
Mk 4,32 Und wenn es gesät ist, geht es auf und wird größer als alle Gartengewächse und treibt große Zweige, so daß die Vögel des Himmels unter seinem Schatten nisten können.
Mk 4,33 Und in vielen solchen Gleichnissen sagte er ihnen das Wort, wie sie es zu hören vermochten.
Mk 4,34 Ohne Gleichnis aber redete er nicht zu ihnen; wenn sie aber alleine waren, legte er seinen Jüngern alles aus.
Die Gleichnisse vom Reich Gottes, die Jesus gebraucht finden auch hier ihre Fortsetzung. Nachdem Jesus über den Boden gesprochen hat auf den die Saat ausgebracht wird und dann auch über das Säen und das Wachstum auf diesem Boden gesprochen hat lenkt Jesus nun den Blick auf das einzelne Samenkorn. Er stellt fest: Es gleicht dem kleinsten Samenkorn, dass in der damaligen Welt bekannt war.
Unbedeutend und leicht zu übersehen. Im richtigen Kontext und in gutem Erdreich angekommen setzt es aber eine enorme Kraft und erstaunliches Wachstumspotential frei. Eine Senfpflanze kann in einem Jahr bis zu 3-4 Meter groß werden. Wer jetzt allerdings das Reich Gottes Gleichnis mit der Entwicklung von (Orts-)Gemeinde gleichsetzen will stellt fest, dass diese Wachstumsdynamik nicht immer und überall zu finden ist. Wenn wir allerdings sehen, was seit der Stunde 0 der Gründung der Gemeinde an Pfingsten bis heute gewachsen ist, dann müssen wir die uneingeschränkte Wahrheit in den Worten von Jesus anerkennen.
Ein Punkt in diesem Gleichnis stellt uns noch vor eine Herausforderung: Was meinte Jesus mit den „Vögeln des Himmels“, die unter dem Schatten des Senfbaumes nisten können? Dazu gehen die Meinungen der anerkannten Bibelausleger weit auseinander.
Es gibt in der Regel zwei unterschiedliche Auslegungsvarianten. Die eine sieht das „Nisten von Vögeln“ im Baum (Reich Gottes) zuerst einmal Grundlegend positiv, wobei die anderen die „Bevölkerung des Baumes“ durch Vögel als Verunreinigung oder Missbrauch entsprechend ablehnen.
Die positive Variante stellt heraus, dass die Größe und der Reichtum des Baumes – des Reiches Gottes – dafür sorgt, dass andere die keinen direkten Teil haben davon profitieren können.
Die negative Variante drückt aus, dass im Bereich des Baumes – und so auch im Reich Gottes – es zu Einnistungen kommen kann, die mit dem Reich Gottes nichts zu tun haben und es damit zu Beschmutzungen und Einwirkungen kommen kann, die nicht positiv sind. Ein weiteres Argument, dass hier von manchen angeführt wird ist das Bild der Vögel aus dem Gleichnis vom 4-fachen Ackerfeld. Hier sind die Vögel das Bild für den oder das Böse, von dem das Wort vom harten Boden des Weges weggenommen wird. Ich glaube allerdings, dass Jesus den natürlichen Instinkt der Vögel zu einer Beschreibung eines geistlichen Vorgangs benutzt ohne dabei die Tiere in ein positives oder negatives licht zu stellen. Es ist nach wie vor (BITTE!) nur ein Gleichnis, um Wahrheit deutlich zu machen.
Wenn wir in die Natur hineinschauen, dann hat die Bevölkerung von Bäumen durch Vögel immer sowohl negative als auch positive Aspekte. Ich finde, dass sicherlich beides stimmt!
Wie negativ Du es findest, dass ein Baum von Vögeln bevölkert ist, kann unter anderem daran liegen, ob und wie lange Du Dein Auto unter einem entsprechenden Baum geparkt hast!
Das Hauptaugenmerk darf aber nicht über das Betrachten der Nebenschauplätze verlorengehen. Es geht um das Samenkorn und Jesus betont, dass es sich um etwas sehr Kleines handelt.
Nichts darf zu gering eingeschätzt werden, weil es äußerlich nach Nichts aussieht!
Sach 4,10 Denn wer ist’s, der den Tag geringer Anfänge verachtet?
Es ist gerade das Kleine, das Unbedeutende, das Verachtete, was in den Augen unseres Gottes unschätzbaren Wert hat. Auch der Glaube, so groß wie ein Senfkorn kann Berge versetzen
Mt 17,20 Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Unglaubens willen! Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berg sprechen: Hebe dich weg von hier dorthin! und er würde sich hinwegheben; und nichts würde euch unmöglich sein.

Herzensbotschaft:
Egal wie wenig es ist, was gerade in deinen Händen oder an Glauben in deinem Herzen ist. Gott ist in der Lage etwas Großes und Dynamisches daraus entstehen zu lassen. ER ist es, der es tut und wirkt. Ohne unser Zutun!